19 Uhr Rotaha-Saal
mehrKlang Ensemble Rödermark: Geistliche und weltliche Madrigale und Kantaten a capella
Nike Tiecke | Sopran |
Stefanie Woelke | Sopran |
Regina Wahl | Alt |
Mathias Schlachter | Tenor |
Torben Binding | Bass |
Stücke von von Christoph Graupner und Heinrich Schütz
Christoph Graupner ist der bedeutendste Musiker der älteren Residenzgeschichte der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Geboren 1683 im sächsischen Kirchberg, kam er 1709 nach Darmstadt, wo er zunächst das Amt des Vizekapellmeisters bekleidete, bevor er 1711 als Nachfolger von Wolfgang Carl Briegel an die Spitze der Hofkapelle aufrückte. Der von Graupner angestrebte Wechsel nach Leipzig als Nachfolger seines einstigen Lehrers Johann Kuhnau zum Thomaskantor wurde 1723 von seinem Darmstädter Dienstherrn, Landgraf Ernst Ludwig, verhindert, weil er seinen besten Musiker nicht verlieren wollte. Graupner kam so schließlich auf 45 aktive Dienstjahre in der Hofkapelle von Hessen- Darmstadt; er erblindete 1754, behielt den Posten des Hofkapellmeisters aber nominell bis zu seinem Tod 1760. Graupners umfangreiches, fast vollständig erhaltenes Werk aber manches noch unveröffentlicht, befindet sich zum größten Teil in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Moritz der Gelehrte (1572 – 1632) von Hessen-Kassel, ein an Kunst und Wissenschaft äußerst interessierter Fürst seiner Zeit, eröffnete am 3. Oktober 1599 mit einer gelehrten lateinischen Rede seine Hofschule, das Collegium Mauritianum. Heinrich Schütz, den Landgraf Moritz Hessen-Kassel in Weißenfels entdeckt und als Kapellknaben an den Kasseler Hof verpflichtet hatte, gehörte zur ersten Schülergeneration. Zwischen 1599 und 1608, insgesamt 9 Jahre, besuchte Schütz die Kasseler Hofschule, in der er eine gründliche und vielseitige Ausbildung zum Sängerknaben erhielt sowie ab 1608 ein Jurastudium in Marburg absolvieren konnte. Gleichzeitig erlernte er das Orgelspiel und die Komposition. Ein Stipendium des Landgrafen ermöglichte ihm eine dreijährige Studienreise nach Venedig zu Giovanni Gabrieli, einer wichtigen musikalischen Persönlichkeit am Übergang von der Renaissance zum Barock. 1613 wurde er Hoforganist in Kassel und folgte im Februar 1617 einem Ruf des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. zum Hof- und ab 1619 zum Oberhofkapellmeister nach Dresden. Heinrich Schütz galt schon zu Lebzeiten als der „allerbeste teutsche Komponist“. Aber sein Werk und Wirken ging weit darüber hinaus: Er stellte die Weichen für den Fortgang der Musik in Mitteleuropa. Zum einen, weil er Stilistiken und Einflüsse aus verschiedenen Ländern und Regionen in seinem Schaffen zuließ.
Das „mehrKlang Ensemble Rödermark“, ein freier, gemischter Chor arbeitet an verschiedenen selbst konzipierten Projekten unter Leitung von Mathias Schlachter. Der Name „mehrKlang“ ist Programm: ein voller Klang ist sein Markenzeichen. Mathias Schlachter: Sänger, Gesangspädagoge, Stimmbildner, Tenor-Solist und Chorleiter; ob in Göttingen, im Studio Rödermark oder per Videokonferenz, die Entfaltung der eigenen, natürlichen Stimme und die Freude am Singen stehen bei Ihm immer an erster Stelle. Die Projekte sind vielfältig: von der Open Air Oper bis zu Chorwerken der Komponisten aus mehreren Jahrhunderten.
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